Gut aufgestellt durch die Krise

Das Jahr 2022 sorgte nach den beiden Corona-Jahren für vorsichtigen Optimismus in der Branche. Betriebe müssen jedoch angesichts der aktuell schwierigen Wirtschaftslage und dem anhaltenden Fachkräftemangel individuelle Wege finden, ihren Betrieb krisenfest aufzustellen. 

Nach den negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie im Jahr 2020 war das Jahr 2021 zunächst von einer Erholung der wirtschaftlichen Situation gekennzeichnet. Die Gesamtwirtschaft befindet sich aktuell in einer angespannten Situation; zudem liegen die Daten für den Monat Dezember 2022 noch nicht vor. Daher ist es schwierig, eine Prognose abzugeben. Für das vergangene Jahr kann im Hinblick auf den Umsatz von einer Stagnation ausgegangen werden, bei den Brillenstückzahlen eventuell von einem kleinen Minus. Allerdings werden Sehhilfen dann gekauft, wenn sie benötigt werden; sie sind insofern etwas abgekoppelt von der allgemeinen wirtschaftlichen Lage. 
Der Konzentrationsprozess in der Augenoptik setzt sich 2022 fort. Bei nahezu stagnierendem Umsatz und gleichzeitig inflationsbedingten Kostensteigerungen müssen die Inhaber Wege finden, ihr Unternehmen durch die Krise zu führen. 
Trotz Zuwächsen bleibt der Online-Anteil am deutschen Gesamtmarkt für Korrektionsbrillen marginal; im Multichannel-Bereich könnte ein Wachstum erreicht worden sein.

Fachkräftemangel beherrschendes Thema
Die Situation auf dem augenoptischen Arbeitsmarkt stellt die Branche über alle Vertriebswege hinweg vor große Herausforderungen. Es werden weiterhin Anstrengungen erforderlich sein, trotz Fachkräftemangel Mitarbeiter zu finden. Selbst auszubilden ist ein Weg aus dem Dilemma – natürlich sollte aber auch das vorhandene Personal gehalten werden. Das Eingehen auf individuelle Wünsche der Mitarbeiter stärkt die Bindung an den Betrieb, auch wenn es einen Spagat bedeutet, Arbeitszeitwünsche innerhalb des Teams im Rahmen der Öffnungszeiten zu berücksichtigen. Ausbildungsbetriebe signalisieren – wie in den vergangenen Jahren auch – ihre Bereitschaft, mehr auszubilden. Auch hier bleibt es jedoch schwierig, geeignete Bewerber zu finden. Der Abwärtstrend scheint sich aber möglicherweise nicht fortzusetzen: Laut einer Abfrage des ZVA im laufenden Ausbildungsjahr gab es gegenüber dem Vorjahr 3,1 Prozent mehr Neuverträge in der Ausbildung.

Gute Auslastung erwartet
ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod rechnet auch künftig mit einer guten Auslastung der erfolgreich aufgestellten Betriebe: „Bedingt durch den demografischen Wandel und durch stetig steigende Anforderungen an gutes Sehen in Beruf und Freizeit auch im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung nimmt der Bedarf an Sehhilfen und anspruchsvollen optometrischen Dienstleistungen weiter zu“. Durch kontinuierliche Fortbildung und Spezialisierung können Betriebe ein Alleinstellungsmerkmal schaffen und sich erfolgreich am Markt behaupten. Die Digitalisierung hat die Augenoptik bereits jetzt erheblich verändert. Beispiele für erfolgreiche digitale Werkzeuge sind die Fortbildungsplattform COE-Campus, die berufliche Qualifizierung jederzeit und überall ermöglicht oder auch die Berichtsheft-App für die augenoptische Ausbildung. Darüber hinaus sind weitere digitale Lösungen nötig, um die vorhandenen Fachkräfte noch effizienter einsetzen zu können. Mit einer Vielzahl unterschiedlicher Bildungsabschlüsse auf Meister(plus)-Ebene deckt die Augenoptik die Möglichkeiten der beruflichen Entfaltung ab – es bietet sich damit eine  hervorragende Ausgangssituation, um weitere Aufgaben auch im Bereich der Gesundheitsdienstleistungen und hochwertigen optometrischen Angebote zu übernehmen. 
 

Erhebungen des ZVA
Der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) gibt jährlich einen Branchenbericht mit allen wichtigen Zahlen und Fakten zur Augenoptik in Deutschland heraus. Diesen und viele weitere Daten und statistische Auswertungen zur augenoptischen Branche können Medienvertreter unter www.zva.de/branchendaten einsehen und herunterladen. 
Neben dem Branchenbericht, der jeweils im Frühjahr erscheint, erhebt der ZVA im Rahmen der ERFA-light-Statistik monatlich Daten von 250 bis 300 Betrieben hinsichtlich der Stückzahl-, Umsatz- und Preisentwicklung bei Brillen, Gläsern und Fassungen. Die Auswertung erfolgt anonym. Jeder Betrieb, der über eine Branchensoftware mit entsprechender Schnittstelle verfügt, kann kostenlos an dieser Auswertung teilnehmen; die Ergebnisse werden den teilnehmenden Betrieben monatlich per E-Mail zur Verfügung gestellt. Sie geben einen Überblick über den eher mittelständisch geprägten Teil der Branche, da sich die großen Filialisten nicht an der Auswertung beteiligen. Infos zur Teilnahme und die monatlichen Auswertungen finden sich unter: www.zva.de/branchendaten/erfa


Auch am ZVA-Betriebsvergleich können sich Augenoptiker beteiligen, Informationen hierzu stehen unter www.zva.de/betriebsvergleich bereit. Für das Jahr 2023 ist darüber hinaus wieder eine Branchenstrukturerhebung des ZVA geplant.

 

Ihr Ansprechpartner für Rückfragen:
Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen
Sarah Köster
Alexanderstraße 25a, 40210 Düsseldorf
Tel.: 0211/863235-0, Fax: 0211/863235-35
www.zva.de, presse@zva.de

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